Erhu - chinesische Violine
Die erhu ist eines der wichtigsten chinesischen Instrumente. Sie hat eine Geschichte von über 4000 Jahren. Obwohl sie nur zwei Saiten hat, kann sie eine breite Palette von Gefühlen transportieren.
Die erhu wird zwar als „chinesische Geige“ bezeichnet, unterscheidet sich jedoch von der westlichen Geige auf vielfache Weise. Zunächst wird sie vertikal gespielt und oft auf dem Schoß des Musikers. Sie hat kein Griffbrett, daher müssen die Finger des Spielers die Saiten halten und in Schwingungen versetzen, indem sie nur gegen die Saiten selbst drücken. Der erhu-Bogen ist bereits zwischen den zwei Saiten eingespannt und das Bogenhaar wird entweder nach vorne oder nach hinten gedrückt, um die Saite zu berühren. Die Musik schwingt aus dem trommelförmigen Schallkörper, der als natürlicher Verstärker dient. Bei diesem Instrument ist die Intonation eine der größten Herausforderungen, da die verschiedenen Positionen und Druckgrade die Tonstufe der frei gleitenden Saiten dramatisch ändern können.
Die erhu ist unglaublich ausdrucksstark, sie kann Klänge von zirpenden Vögeln bis zu wiehernden Pferden imitieren. Bei einem Alt-Instrument mit einem mittelhohen musikalischen Umfang können die Melodien zart oder volltönend sein. Im untersten oder mittleren Bereich ist die erhu besonders ergreifend und düster und besonders geeignet, das großartige Gepränge der chinesischen Geschichte und die Gefühle ihrer Menschen zu transportieren.
15. Februar 2011