Die Spaltung des Berges
Diese chinesische Legende beginnt mit einer verbotenen Liebe zwischen einer Göttin und einem Sterblichen. Die Göttin San Sheng Mu geht in einen Wald, wo sie plötzlich mit einem jungen Gelehrten namens Liu Xiang zusammentrifft. Im Verlauf der Geschichte bringt sie das Schicksal immer wieder zusammen, bis die Göttin schließlich seinem flehentlichen Antrag zustimmt und ihn heiratet. Die Göttin und der Mensch bekommen einen Sohn, den sie Chen Xiang nennen.
Der Bruder der Göttin, der dreiäugige Gott Erlang Shen, schaut vom Himmel aus zu und ist wütend. Wie konnte seine kleine Schwester die himmlischen Verfügungen übertreten und einen Menschen heiraten? In einem Anfall von rechtschaffener Wut sperrt er sie in den Berg Hua, den taoistischen heiligen Berg Chinas ein.
Ihr halb-unsterblicher Sohn reist noch als Junge zum Berg Hua, um seine Mutter zu suchen. Dort trifft er einen Taoisten, der ihm spezielle Kampfkunsttechniken beibringt. Nachdem der Junge Jahre später herangewachsen ist und die taoistischen Lehren beherrscht, gibt ihm sein Meister eine magische Axt. Mit Kraft und Vertrauen ausgestattet besiegt der Sohn seinen Onkel im Kampf und spaltet den Berg Hua auf, um seine Mutter zu befreien.
Sogar heute noch liegt in der Provinz Shaanxi auf der Westseite des Berges Hua ein riesiger Felsbrocken, der in drei Teile zerspalten ist: ein Überrest von Chen Xiangs Bemühungen, San Sheng Mu zu befreien.
Der Shen Yun-Tanz „Die Spaltung des Berges“ orientiert sich an dieser Legende.
21. Juli 2011