Der ultimative Kampf: Rotes Kind vs. Affenkönig
Der Affenkönig ist eine der mächtigsten Figuren der chinesischen Folklore. Er kann es allein mit ganzen Legionen himmlischer Generäle aufnehmen und die mächtigsten Ungeheuer mit einem einzigen Schlag töten. Doch so glorreich sein Werdegang auch ist, es gibt Zeiten, in denen auch der goldene Affe mit seiner Weisheit am Ende ist.
In der Shen-Yun-Tanzgeschichte Der goldene Affe im Kampf mit dem Roten Kind aus dem Jahr 2024 ruft er Drachen herbei und verwandelt sich und verliert doch gegen einen kleinen Jungen.
Wie man einen Mönch fängt
Diese Geschichte stammt aus dem Roman Die Reise in den Westen aus der Ming-Dynastie des sechzehnten Jahrhunderts. Auf dem Weg ins heutige Indien durchqueren der Tang-Mönch Tripitaka und seine Beschützer – der Eber Bajie, der Sandmönch und der Affenkönig – eine gefährliche Bergregion und stoßen auf ein scheinbar unschuldiges Kind, das an einem Baum festgebunden ist.
Der Affenkönig kennt das Schauspiel nur zu gut und erkennt den Jungen sofort. Er will den Jungen erschlagen, doch der Mönch hält ihn auf, indem er einen Zauberspruch singt, der den Affen mit schrecklichen Kopfschmerzen zu Boden wirft.
Der Tang-Mönch nähert sich dem Jungen, nur um festzustellen, dass es sich um das berüchtigte Rote Kind handelt, das sich verkleidet hat! Der Tang-Mönch wird gefangen genommen und in aller Eile in die Höhle des Dämons gebracht, wo er sich mitten in den Vorbereitungen für ein Abendessen wiederfindet, bei dem er die Vorspeise sein soll.
Vom Raufbold zum Leibwächter
Hunderte Jahre, bevor er dem Tang-Mönch begegnete, trieb der Affenkönig sein Unwesen am Himmel. Wenn er nicht gerade die Pfirsiche des ewigen Lebens stahl, stürmte er jahrzehntelang himmlische Feste, belästigte Drachen und dergleichen. Bei einem seiner vielen Abenteuer traf er den Stier-Dämonenkönig, und nachdem sie festgestellt hatten, dass sie auf einer Wellenlänge lagen, wurden sie Schwurbrüder.
Womit sie nicht gerechnet hatten, war, dass die Schndtaten des Affenkönigs ihn schließlich einholen und er gefangen und bestraft werden würde. Während er seine fünfhundertjährige Strafe unter dem Fünf-Finger-Berg verbüßte, wurde dem Affenkönig allmählich klar, dass ein Leben als himmlischer Rabauke nicht der beste Lebensentwurf war. Als seine Reuebekundungen immer aufrichtiger wurden, gab Bodhisattva Guanyin, die „Göttin des Mitgefühls“, dem Affenkönig die Möglichkeit, seine Strafe zu beenden und übertrug ihm die Aufgabe, den Tang-Mönch auf seiner gefährlichen Reise zu beschützen.
Eine kostbare Zwischenmahlzeit
Warum brauchte der Mönch Schutz? In der internationalen Gemeinschaft der Dämonen und Monster hatte sich herumgesprochen, dass der Mönch der wiedergeborene Freund Buddhas selbst war und dass ein einziger Bissen von seinem Fleisch Unsterblichkeit verleihen würde.
Der menschliche Körper des Mönchs machte ihn verwundbar, und alle möglichen bösen Kreaturen geiferten bei dem Gedanken, dass der schmackhafte Mönch auf seiner Reise nach Westen an ihren Verstecken vorbeikommen könnte.
Eine dieser Höhlen gehörte dem Sohn des Bullen-Dämonenkönigs und der Prinzessin Eisenfächer, der kein anderer war als das Rote Kind.
Und so kam es, dass das Rote Kind dem Tang-Mönch eine Falle stellte, ihn gefangen nahm und in seine Höhle verschleppte.
Warum Kinder nicht mit Feuer spielen sollten
Äußerlich sieht das Rote Kind jung aus, aber es ist ein furchtbarer Krieger. niederbrennen 300 Jahren Training beherrscht es den Umgang mit dem Samadhi-Feuer. Diese Flamme kann ganze Täler abfackeln, das Feuer erlischt nie und ist völlig immun gegen Wasser. Die Lage des Mönchs ist verzweifelt und er steht kurz davor, als gegrillter Mönch serviert zu werden.
Entschlossen, seinen Meister zu retten, fliegt der Affenkönig in den Himmel und taucht dann ein ins Meer, um die vier Drachenkönige um Hilfe zu bitten. Die Drachenkönige können Sturzbäche und Fluten heraufbeschwören, und wie könnte man eine Flamme besser löschen als mit der Kraft des Meeres?
Der Affenkönig und die Drachen fliegen aus dem Meerespalast heraus, finden das Versteck des Roten Kindes und verschaffen sich Zutritt, indem sie die Türen aufsprengen. Doch sie sind der Flamme des Roten Kindes nicht gewachsen und ziehen sich nach einer vernichtenden Niederlage zurück.
Göttliches Eingreifen
Doch der Tang-Mönch hat eine Mission: Er kann nicht gekocht werden, ohne die heiligen Schriften zu holen. Als alle Hoffnung verloren scheint, greift Bodhisattva Guanyin ein. Mit ihrer weißen Vase löscht sie das Feuer des Roten Kindes mit einem kleinen Spritzer und schleudert dann einen goldenen Ring auf den Sohn des Stiers.
Nach einem letzten Kampf mit dem Affenkönig erkennt das Rote Kind, dass es verloren hat, bittet die Göttin um Gnade und schlägt als ihr ergebener Jünger einen neuen Weg ein. Später im Roman hilft das Rote Kind, das nun Shancai heißt, dem Affenkönig bei einem seiner Vorhaben.
Die vier Helden setzen ihre Reise fort und begegnen auf dem Weg ihrer spirituellen Suche weiteren hungrigen Monstern und Versuchungen.
14. März 2024